Volker Kersting arbeitet als Soziologe beim Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung (ZEFIR) der Ruhr-Universität Bochum und beschäftigt sich insbesondere mit den negativen Auswirkungen sozialer Segregation und ihrem Zusammenhang mit dem Wahlverhalten.
Die SPD hat in ihren ehemaligen Kernbereichen – Arbeitermilieus etwa im Ruhrgebiet – massiv an Verankerung und Zustimmung bei Wahlen verloren. Gestiegen sind die Stimmergebnisse der AfD. Auch die DIE LINKE hat in diesen Bereichen wieder verloren, nachdem sie dort zunächst überdurchschnittlich stark war. Welche ökonomischen, sozialen, kulturellen und politischen Hintergründe haben diese Prozesse, wie hängen sie mit den Veränderungen in der sozialen Lage und Zusammensetzung der Bevölkerung in den Städten und Stadtteilen zusammen? Was wäre nötig, um diese Menschen wieder verstärkt für linke politische Angebote zu gewinnen?
Bericht aus der Veranstaltung
Der Soziologe Volker Kersting (Zentrum für interdisziplinäre Regionalforschung der Ruhr-Uni Bochum – ZEFIR) setzt in seiner Analyse mehr auf soziale Interessenlagen als auf Milieustudien. Dabei verweist er auf verbindende Elemente trotz unterschiedlicher sozialer Interessenlagen: So sei ein problemlos zu erreichender Kitaplatz für eine Alleinerziehende im Niedriglohnsektor ebenso wichtig wie für Angehörige der „kritischen Bildungselite“. An solche Themen solle DIE LINKE verstärkt anknüpfen, wenn sie in unterschiedlichen Milieus der Lohnabhängigen punkten wolle.
Günter Blocks